Last call, Coach Bobo ....

Alles hat ein Ende nur... Was sich für den geneigten Betrachter schon länger andeutete, ist jetzt pünktlich nach der Saison nun vollzogen worden. Nach 7 Jahren im Verein mit einem overall record Jugend und Herren als HC von 44-47-2 verabschiedet sich der sportliche Leiter und HC der Blauen. Er übergibt das Herrenteam auf Platz #68 von 252 Teams im Powerranking. Wie nicht anders zu erwarten, seiner Position entsprechend, hat er dem Vorstand seinen Nachfolger vorgeschlagen. Zeit für ein letztes Fazit nach 7 Jahren und dem kompletten Neuaufbau des Herrenteams. 

Intern hat sich der Coach bereits verabschiedet und die Übergabe vollzogen, ein paar logistische Dinge sind noch abzuwickeln und dann ist das Kapitel Martin "Bobo" Lutzke geschlossen und das Eckhart Rankl eröffnet. 

THB: Coach, am Ende ging alles jetzt doch sehr schnell, oder?

Bobo: Nein eigentlich normal, das ist jetzt das 23ste Vertragsende, das ich habe und es gehört zu dem Drittel der wirklich Positiven in den 30 Jahren, in denen ich 47 Season Teams betreut habe, auf alle Fälle dazu. 

THB: Vor ein paar Jahren, nach 25 Jahren der Rückzug aus der Lehrarbeit und als Auswahltrainer, ein Muster?

Bobo: Alles endet irgendwann, wichtig ist die Zeit bis zum Ende zu nutzen und wenn man kann, das Ende selber zu bestimmen... Ich hatte das Glück mit Jens Kretschmarsch einen Nachfolger finden zu können, der sicher die Arbeit nicht nur fortführen, sondern all die Kritikpunkte aus den 25 Jahren an mir wird verbessern können, darüber freue ich mich natürlich sehr, weil das gut ist für den Berliner Football. Das gleiche mit der Berliner Auswahl, nach dem Aufstieg kam von Clifford Madison und seiner Coaches Crew gleich ein 3. Platz und am 1. Mai konnten wir hören, dass alle Position-Coaches das Ziel Finale und Platz 1 haben. Das ist die richtige Richtung, es gab inzwischen Camps usw.,

ich freue mich richtig auf das Turnier und werde sicher wieder im Livestream alle Spiele sehen.

THB: Jetzt der Rückzug als sportlicher Leiter und als Head Football Coach, quo vadis?

Bobo: Das Leben geht weiter, in der Zeit bei THB ist mein Vater verstorben, meine Mutter in ein Pflegeheim gekommen, nachdem ich einige Jahre die Pflege und Betreuung noch selber gemacht, dann organisiert habe. Meine Tochter hat ihre Ausbildung abgeschlossen und arbeitet, mein Sohn seine gerade angefangen, damit ist dieser zeitintensive Abschnitt in meinem Leben jetzt vorbei. Ich habe eine Arbeit als Trainer und Ernährungsberater im intensiven sozialen Bereich gefunden, die wirklich gut zu mir passt, da sind das alles nur normale logische Schritte. Der Football, auch bei den Thunderbirds, hat mir den Raum gegeben, das alles machen zu können und Zeit gerade auch die letzten Jahre mit meinem Vater zu haben, für meine Mutter noch weiter, den Sohn, war mir sehr wichtig. 

THB: Wie gewohnt hast Du Deine Nachfolge auch selber organisiert, wie lief das ab?

Bobo: Vor einigen Jahren habe ich bereits mal gesagt, dass meine Hauptaufgabe eigentlich ist, mich selber überflüssig zu machen. Sprich dafür zu sorgen, dass der Verein als Ganzes funktioniert. Inzwischen hat sich der Vorstand verändert, der Generationswechsel im Team ist vollzogen, es gibt nicht mehr nur mich als Trainer, sondern C und B Trainer für alle Teams. Das Ziel Regionalliga ist erreicht, damit ist der Zeitpunkt gekommen, zu gehen. Dass das alles am Ende auf den Punkt genau passt, ist dann natürlich wirklich Klasse. Natürlich freue ich mich auch, dass ich meinen alten Mannschaftskameraden von der Adler Jugend, den ich auch schon in Frankfurt/Oder und bei einigen Auswahlteams dabei hatte, die Thunderbirds übergeben kann. Details dazu interessieren glaube ich nicht wirklich. Christian Martens kam dann auch gleich gut mit Ecki aus, das war es dann einfach.

THB: Dein Fazit zu Deiner Zeit bei THB?

Bobo: Neben den Berlin Rebels mit Andreas Riedel, den Neuruppin White Tigers mit Marco Wendt sind die Berlin Thunderbirds der Verein und das über 7 Jahre wohlgemerkt, der immer pünktlich und wie vereinbart gezahlt hat und stets ein zuverlässiger Vertragspartner war. Der meine nicht immer einfache Art gedeckt hat und mich hat arbeiten lassen... kurz mich meine Rolle, meine Methoden und meinen Beitrag zur Zielerreichung hat auch einfach machen lassen. Eigentlich war jedes Spiel am Ende immer ein Gutes und bis zum letzten Training bin ich gerne hingegangen.

Diese Erinnerungen haben wir alle gemeinsam und werden bleiben, dafür bin ich dankbar und denke gerne daran zurück.  

THB: Danke für die Jahre und die Erinnerungen. Das Schlusswort gehört Dir.

Bobo: If you don´t wear Silver and Blue, don´t matter you do... ( lacht ) ...

und damit bin ich ab jetzt raus.

Text: Christian Martens, Martin Lutzke - 18.09.2019